Schafstedt

Marinetanklager Schafststedt

Wer die A23 in Richtung Heide fährt und den Nord-Ostsee-Kanal überquert, sieht rechts 2 graue Ruinen und ein etwas hügeliges Gelände. Hier befanden sich die ehemaligen Marine-Ölanlagen bei Schafstedt. Bei den Gebäuden handelt es sich um das Magazin mit Rampe und das Pumpenhaus. Die Unebenheiten im Gelände sind die 6 ehemaligen Ölbunker.

Fahren Sie aber in Gegenrichtung sehen Sie unregelmäßige Ausbuchtungen am Kanalufer. Hier war der Ölhafen. Wie aus dem Schema zu ersehen ist, war noch ein Stichhafen für 4 Tankschiffe vorgesehen, er wurde aber nie gebaut. Er hätte sich im Bereich der heutigen Hochbrücke befunden. Die Kanalverbreiterung betrug 60 m. Durch eine Verbreiterung des Kanals in den 70er Jahren ist aber nicht mehr viel zu erkennen. Es wurde aber nur eine behelfsmäßige Anlegestelle fertiggestellt. Der Stichafen sollte eine 450 m breite Einfahrt bekommen und 350 m lang sein.

In Vorbereitung auf den 2. Weltkrieg wurde 1938 mit der Planung begonnen. 1939 begannen die Baggerarbeiten zur Verbreiterung des Kanals. Gleich nach Kriegsbeginn wurden die Öltanks gebaut. Der Marine-Ölhof hatte eine Lagerkapazität von 41200 m³ und bestand aus 6 unterirdischen Tanks. 4 Tanks mit je 10000 m³ Inhalt und 2 Tanks mit je 600 m³ Inhalt. Die großen Tanks hatten einen Durchmesser von ca. 50 m. Die Versorgung erfolgte über eine Fernleitung von den DEA-Werken Hemminstedt. Das Öllager wurde 6 Jahre betrieben. Die Förderleistung für die Heizölsorten I und II betrugern 500 m³ pro Stunde. Ende 1942 waren alle Anlagen in Betrieb gegangen. Es waren genietete Flachbodentanks mit 46,2 m Durchmesser. Der Innendurchmesser des Betonbunkers betrug 48,2 m. Dadurch war ein 1 m breiter begehbarer Zwischenraum für das Bedienpersonal vorhanden. Zum Tanklager gehörte u. a. auch ein 15 m langes Kesselhaus mit roten Dachziegeln. Dickflüssiges Öl wurde mit dem erzeugten Dampf auf ca. 50 °C erwärmt.