FlaGruKo Zweidorf

Flak-Gruppenkommando Zweidorf:

Zum Schutze der Schleuseneinfahrt bei Brunsbüttel wurden bereits im Jahre 1911 die Bauarbeiten an der Batterie Zweidorf begonnen und noch im selben Jahr fertiggestellt. Bestückt wurde die Batterie daraufhin mit 4x 10,5cm SKL/35 Geschützen.

In dieser frühen Zeit bestand die Batterie aus 4 in den Deich eingelassenen Hochbettungen aus Beton. Zudem befanden sich im Batteriegelände an markanten Nebenanlagen ein gemauerter Munitionschuppen, ein größerer Untertreteraum und ein gemauerter Unterstellraum für einen 120cm Scheinwerfer.

Da die Batterie Zweidorf nicht unter die Bestimmungen des Versailler-Vertrages fiel und somit nach dem 1. Weltkrieg nicht entfestigt wurde, konnte sie bis in die 1920er Jahre zum Übungsschießen verwendet werden.

Ende der 1920er Jahre wurde die Batterie bereits von der 1. M.A.A. Kiel zum Übungsschießen mit 10,5cm Geschützen benutzt.

In einem Schreiben des Marine-Waffenamtes vom 9.10.1934 wurde die Batterie Zweidorf als eine der im Endziel mit 10,5cm Flak zu bestückenden Batterien festgelegt.

Im Frühjahr 1935 wurden dann erstmals Überlegungen zum Verlegen der Batterie an einen neuen Standort angestellt.

Ausrüstung der Batterie im Juli 1939:

    • Bereitschaftsgrad: Feuerbereit
    • Geschütze: 3×10,5cm SKC/32 in 8,8cm MPLC/30
    • Kommandogerät: Kleinkog – 3R
    • Zünderstellmaschinen: 3 Kdoscheiben für Zünderwerte
    •                                      6 Zünderstellschlüssel
    •                                      2 3-Topf-Zünderstellmaschinen
    • Ausbauzustand: 1 Leitstand – Holzbettung (alt)
    •                            3 Geschützbettungen – Eisenbeton (alt)
    •                            1 Maschinensatz 1-10 KVA

Am 30.8.1939 wurde die Batterie gefechtsbereit gemeldet.

Am 27.9.1939 wurde die Batterie mit 3x 10,5cm in die neue Stellung Zweidorf/Groden verlegt.

Ab Herbst 1939 befanden sich in Zweidorf auf dem ehemaligen Batteriegelände das Flakgruppenkommando Brunsbüttel, das Untergruppenkommando der Flakabteilung 274, das Flugwachkommando Brunsbüttel und die Flugmeldeabteilung Brunsbüttel. Zudem wurde Zweidorf Sitz des Kommandanten im Abschnitt Brunsbüttel.

Für die personelle Aufstockung auf dem Gelände wurde ein aus mehreren Baracken bestehendes Lager erstellt. Die Baracken waren mit falschen Dachstühlen versehen worden um beim Überflug den Anschein von Wohngebäuden zu erwecken.

Zudem wurden die ehemaligen, am Deich gelegenen, Geschützbettungen mit Hochständen aus Ziegelmauerwerk überbaut.

Desweiteren wurde zwischen Deich und Barackenlager ein größerer Bunker im Stile eines Wohnhauses erstellt. Der Bunker diente als Gefechtsstand und nahm unter anderem das Fla-Gruko und das Fluko Brunsbüttel auf.

Ab September 1944 wurde im Lager Zweidorf auch die 10. Marine-Nebelabteilung untergebracht. Die Abteilung war unter anderem zuständig für das Vernebeln der Schleusen.

 

Der nachfolgende Lageplan zeigt das Gelände des Stabes am 19.05.1945.

Die folgenden Fotos wurden uns freundlicherweise vom Oorlogsmuseum Middelstum in den Niederlanden zur Verfügung gestellt.

Das folgende Foto zeigt den Blick vom Deichaufgangsweg Richtung Bettung IV. Die in den Deich eingelassene Bettung wurde mit einem Hochstand überbaut. Rechts im Bild der alte Scheinwerferschuppen. Dahinter der Untertreteraum, gefolgt vom Gefechtsstand.

Das Foto zeigt die E.K.- und Wimpelverleihung an das FlaGruKo für den Abschuss vom 28.06.1941. Rechts am Deich sind von vorne nach hinten die alten Bettungen I-IV zu sehen.

Verleihung des Eisernen Kreuzes durch Kapitän zur See Albert Liesmann. Im Hintergrund sind die Hochbauten aus Ziegelmauerwerk auf den alten Bettungen der Batterie Zweidorf gut zu erkennen.

Das Foto zeigt den Kommandeur der Deutschen Bucht Vizeadmiral Bachmann und den Kommandeur im Abschnitt Brunsbüttel Kapitän zur See Liesmann. Im Hintergrund des Bildes der nachträglich verlängerte und splittergeschützte Zugang zu Bettung II.

Kapitän zur See Albert Liesmann am Deich in Zweidorf am 17.8.1941.

Das Foto zeigt Albert Liesmann an seinem Schreibtisch in der Unterkunft.

Das untere Foto zeigt Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Stabes. Bei den vorderen beiden Dächern ist gut das löchrige Gewebe der Tarnnetze auf den Dachstühlen zu erkennen.